Das Zeitloch
- Markus Käser
- 7. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juni
Wer am alten Mesnerhaus genau hinsieht, entdeckt zwei kleine Öffnungen in der Wand. Diese erzählen stumm von einer Zeit, in der der Takt des Lebens vom Turm kam – und vom stillen Dienst eines Mannes.

Das eine Loch, direkt an der Tür, erlaubte den Blick nach draußen: Wer klopfte? Wer stand vor dem Haus – mit einer Botschaft, einem Anliegen, einem Ruf zur Kirche? Doch das zweite Loch, unauffällig in der Seitenwand verborgen, richtete sich nicht an die Welt – sondern an die Zeit. Es war so gesetzt, dass der Mesner durch die dicke Wand auf die Turmuhr blicken konnte. Kein überflüssiger Schritt, kein Umweg – nur dieser stille Spalt, durch den er wusste: Jetzt ist es so weit.
Jetzt beginnt sein Einsatz.
Durch dieses unscheinbare Auge sah der Mesner nicht nur die Zeiger – sondern in seine Pflicht, seinen Rhythmus, vielleicht sogar in etwas Größeres. Zwei Blicke: einer hinaus, einer hinauf.

Und wer heute noch daran vorbeigeht, erkennt vielleicht ein kleines, verborgenes Stück der Seele dieses Hauses.
Initiative "Unser Mesnerhaus"
Das Mesnerhaus zählt zu den ältesten Gebäuden Pfaffenhofens. Es steht leer – und zum Verkauf. Damit dieses kulturgeschichtlich wertvolle Haus nicht in anonyme Hände fällt, möchte der Freundeskreis Mesnerhaus, eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, es in einer Genossenschaft erwerben, sanieren und wieder mit Leben füllen. Die Vision: ein offener Ort für Ausstellungen, Veranstaltungen, Bildung und Begegnung – mitten in der Stadt, getragen von der Bürgerschaft selbst.
Helfen Sie mit – werden Sie jetzt schon Mitglied unseres Freundeskreises und bleiben Sie auf dem Laufenden!






